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ÖbVI
Was ist ein ÖbVI?
Vermessungen zur Bestimmung oder Veränderung von Grundstücks-grenzen (Katastergrenzen) haben unmittelbare Auswirkungen auf die eigentumsrechtliche Situation. Ihre Durchführung war deshalb prinzipiell staatlichen Institutionen (ehemals: Katasterämter, heute: Katasterbereiche) vorbehalten. Zur Entlastung der Staatsverwaltung und zur Verminderung der Staatsausgaben wurde bereits zu Anfang des 20. Jahrhunderts das staatsähnliche Institut des "Öffentlich bestellten Vermessungsingenieurs" (ÖBVI) als "Organ des öffentlichen Vermessungswesens" geschaffen. Der ÖBVI ist beliehener Privatunternehmer und nimmt staatliche Aufgaben als mittelbare Staatsverwaltung wahr. Er ist Freiberufler und hat unparteiisch die Interessen der Grundstückseigentümer zu wahren. |
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Gesetzliche Grundlagen/Vorgaben an das Berufsbild
Aufgabenbereiche
Durch die sehr gute Qualifikation sowohl im fachlichen als auch im verwaltungstech-nischen und rechtlichen Bereich ist der ÖBVI befähigt, ein umfassendes Grundstücks-management mit allen Teilaufgaben durchzuführen. Die hohen Qualitätsansprüche an die abgelieferte Arbeit werden intern durch umfangreiche Prüfungen und automati-sierte Qualitätsmanagementsysteme gewährleistet. Eine zusätzliche fachaufsichtliche Betreuung durch die Oberbehörde (Thüringer Landesamt für Vermessung und Geo- information) sichert diese Qualität noch stärker ab. Auch die zur Bearbeitung der Katastermessungen eingesetzten Angestellten ("Messbefugte") müssen eine bestimmte Qualifikation (abgeschlossenes Studium) aufweisen und eine behördlich erteilte Messgenehmigung erlangen.
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Neben der hoheitlichen Tätigkeit führt der ÖBVI auch als Ingenieurbüro technische Vermessungsarbeiten (z.B. Vermessungen im Straßen-, Leitungs-, Gebäude- oder Anlagenbau) durch. Weitere wichtige Arbeitsbereiche sind die Wertermittlung von Immobilien und Grundstücken, der Aufbau und die Laufendhaltung von datenintegrierenden Geo-Informationssysteme (GIS) sowie Planungs- und Beratungsdienstleistungen. Neue Aufgabenfelder ergeben sich durch den zunehmenden Einsatz und den Übergang von der 2D- in die 3D-Welt.
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Video "Karl ist ÖbVI"
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